Ernst Heller

Fröhliches Elternhaus

Ernst Heller wird im Zeichen des Fisches am 24. Februar 1947 in eine Grossfamilie hineingeboren. Im Weiler Urswil unweit von Luzern wächst er mit vier Stiefgeschwistern und vier leiblichen Schwestern auf. Das Elternhaus trägt den Namen "Sonnenblick". Nomen est omen, wie viele meinen. Der Kontakt mit den Geschwistern ist eng,, in der Familie wird viel musiziert. Auf den Heustöcken der Bauernhöfe herumtollen, Kühe melken, Ministrantendienst ... der Junge verbringt eine fröhliche Kinderzeit.

Zeit des Suchens

Nach der 6. Primarklasse besucht er das Gymnasium Marienburg in Rheineck und das Christkönigskolleg in Nuolen. Bald darauf stirbt seine Mutter, ein grosser Schock. Er erkrankt an einer schweren Gelbsucht. Statt wie alle anderen Jungs in die Rekrutenschule einzurücken, geht es für 17 Wochen in ein Sanatorium. In dieser Abgeschiedenheit hat er Zeit zum Nachdenken, die Frage nach der beruflichen Zukunft stellt sich. Soll ich Medizin oder Psychologie studieren? Der junge Heller entdeckt die Bibel. Warum diese Frohbotschaft nicht selber verkünden? Die Erinnerungen an seinen Religionsunterricht sind jedoch nicht eben gut. Doch Ernst Heller ist überzeugt: Den Glauben kann man auch anders, lebensnaher, rüberbringen!

Eine Berufung wächst

Als im Katechetischen Institut in Luzern ein neuer Lehrgang für Religionslehrer beginnt, meldet er sich. Von 1969 bis 1971 drückt er dort die Schulbank. Es geht flott voran. Nach dem Diplomabschluss geht Heller als frisch gebackener Katechet erst nach Zug. Während sieben Jahren erteilt er auf der Mittel- und Oberstufe Religionsunterricht. Er leitet auch ein Jugendheim, eine Aufgabe, in die er eher zufällig reinrutscht. Dabei kommt er mit resozialisierungsbedürftigen Jugendlichen zusammen. Eine Herausforderung, doch er gewinnt ihr Vertrauen. Zu seinem Erstaunen drängen ihn diese: Feiere mit uns Gottesdienst! Das war für ihn wie ein Ruf.

Fulminante Primiz

Auf dem dritten Bildungsweg absolviert er von 1977 bis 1979 das Theologie-Studium. Stationen sind Luzern und Chur. Bischof Anton Hänggi erteilt ihm 1980 die Diakonatsweihe. Als Diakon wirkt er in der Bruder-Klausen-Pfarrei in Kriens. 1980 wird er in der katholischen Kirche Villmergen von Bischof Otto Wüst zum Priester geweiht. Am 29. Juni 1980 schliesslich erlebt er in seiner Heimatpfarrei in Hochdorf eine fulminante Primiz. Unter der Anzahl, die in den vergangenen Jahrzehnten in der Hofderer Pfarrkirche ihre erste Messe gefeiert haben, ist Heller gewiss der “Paradiesvogel“.

Wander- und Lehrjahre

Es verschlägt ihn nach Horw, wo er in einer Pfarrei als Vikar arbeitet. Im Auftrag des Bischofs legt er ein Studienjahr im Erzbischöflichen Priesterseminar in Wien ein. Dort kann er ein neues Projekt für die Förderung kirchlicher Berufe entwerfen. 1985 wird er von Bischof Otto Wüst zum Beauftragten für kirchliche Berufe der Diözese Basel ernannt und zugleich als Jugendseelsorger in der Pfarrei St. Anton in Wettingen eingesetzt. 1992 übernimmt er zusammen mit Pfarrer Roman Grüter die Pfarrei St. Gallus in Kriens.

Circus-, Markthändler- und Schaustellerseelsorger

Am 25. Juli 1999 wird Ernst Heller während des Circusgottesdienstes in Luzern von Weihbischof Martin Gächter als erster katholischer Circus-, Markthändler und Schaustellerseelsorger der Schweiz eingesetzt. 2004 verlässt er die Pfarrei St. Gallus, um sich ab dem 1. August 2005 als Seelsorger zu hundert Prozent dem fahrenden Volk zu widmen.